EPD in Anlehnung an EN 15804
EN 15804 ist die europäische Norm für EPDs in der Bauindustrie. Die Norm EN 15804 legt fest, wie Unternehmen bei der Erstellung von Umweltproduktdeklarationen (EPDs) vorgehen sollten.
EN 15804
Der Zweck dieses Dokuments besteht darin, klare Richtlinien für die Durchführung einer Ökobilanz (LCA) zu definieren, sicherzustellen, dass für jede Produktgruppe die gleichen LCA-Methoden verwendet werden, und das Prinzip der Modularität zu unterstützen, damit jede EPD als Informationsquelle für Bauarbeiten verwendet werden kann.
Diese Norm harmonisiert die Struktur von EPDs im Bausektor und macht die Informationen transparent und vergleichbar.
PCR
Eine PCR (Product Category Rules) wird in der Regel als Ergänzung zur EN 15804 entwickelt und enthält ein zusätzliches Regelwerk für bestimmte Produktkategorien.
Bei PCRs soll unter anderem festgelegt werden, welche Materialien und Prozesse in die Analyse einbezogen werden sollen und welche Einheit für das Produkt deklariert werden soll. Dies stellt sicher, dass die Hersteller Stoffe mit erheblichen Umweltauswirkungen einbeziehen müssen, was es dem Kunden erleichtert, die Umweltauswirkungen von Produkten innerhalb derselben Kategorie zu vergleichen.
Informieren Sie sich auf der EPD-Norge-Website über die verschiedenen PCRs, die für den norwegischen Markt entwickelt wurden.
Überarbeitung der EN 158049 (+A2:2019)
NS-EN 15804:2012 + A2:2019 wurde im Dezember 2019 als norwegische Norm festgelegt. Diese Norm ersetzt NS-EN 15804:2012 + A1:2013.
Der Standard sieht eine Übergangsfrist von 3 Jahren vor, aber EPD-Norwegen strebt an, dass alle norwegischen EPDs bis Ende 2021 + A2:2019 folgen.
Wichtigste Änderungen
- Obligatorische Beifügung der Formulare C und D (mit wenigen Ausnahmen)
- Biogener Kohlenstoff muss in die EPD aufgenommen werden
- Mehrere neue Umwelt- und Ressourcenindikatoren
Um mehr zu erfahren: Folgen von EN 15804:A2 zu den Produktkategorieregeln (PCR) für Bauprodukte Die norwegische EPD-Stiftung Oslo, Norwegen, 26. April 2021
Es gibt mehrere Gründe, warum C und D obligatorisch geworden sind, aber es ist besonders wichtig für Holzprodukte.
Holzprodukte absorbieren in der Wachstumsphase (vor A1-A3) CO2, das aber in C3 wieder abgegeben werden muss. Unter dem Strich gilt diese Bilanz als klimaneutral.
Neue Umwelt- und Ressourcenindikatoren ermöglichen es, dass EPDs mehr Umweltaspekte abdecken, wie z. B. Toxizität und Feinstaubemissionen.
Das GWP ist nun in 4 Indikatoren unterteilt: Gesamt-GWP, Fossiles GWP, Biogenes GWP und LULUC GWPluluc
Die zusätzlichen Indikatoren tragen dazu bei, dass die EPD besser mit dem Product Environmental Footprint (PEF) der Europäischen Kommission harmonisiert wird.
EPD nach der alten Norm EN15804 + A1:2013
- GWP : Potenzial der globalen Erwärmung
Der Indikator umfasst alle Treibhausgase, die im Gesamttreibhauspotenzial enthalten sind, jedoch nicht die Aufnahme und die Emissionen von biogenem Kohlendioxid und biogenem Kohlenstoff, die im Produkt gespeichert sind.
EPD nach der neuen Norm EN15804 + A2:2019
- GWP-gesamt: Treibhauspotenzial gesamt
- GWP-fossil: Treibhauspotenzial – fossile Brennstoffe
- GWP-biogen: Treibhauspotenzial – biogen
- GWP-luluc: Treibhauspotenzial – Landnutzung und Landnutzungswandel
- EP-Süßwasser: Eutrophierungspotenzial, Anteil der Nährstoffe, die das endgültige Süßwasserkompartiment erreichen
- EP-marine: Eutrophierungspotential, Nährstoffanteil, der das terminale Kompartiment der Schifffahrt erreicht
- EP-terrestrisch: Eutrophierungspotenzial, Kumulierte Überschreitung
- WDP: Wasserentzugspotenzial (Nutzer), Entzugsgewichteter Wasserverbrauch
EPDs nach der „alten“ Norm werden aufgrund der geänderten Art und Weise, wie Indikatoren berechnet werden, nicht mit EPDs nach der neuen Norm vergleichbar sein!
Was soll in C und D aufgenommen werden?
- C1 Rückbau/Abbruch: Modul C1 behandelt den Verbrauch von Energie und anderen Hilfsmitteln, die für den Abriss des Gebäudes oder der Struktur, in die das Produkt eingebaut ist, erforderlich sind.
- C2 Abfalltransport: Das Modul C2 deckt alle Arten von Transporten ab, von der Demontage des Produkts bis zur Anlieferung für die Abfallwirtschaft.
- C3 Abfallbehandlung: In diesem Fall wird das Produkt auf verschiedene Abfallbehandlungsmethoden verteilt.
- C4 Entsorgung: C4 deckt die Menge an Produktabfällen ab, die nicht wiederverwendet/recycelt werden können, sondern ohne Nutzen für ein anderes System entsorgt oder behandelt werden müssen.
D Potenzial für Wiederverwendung-Recycling-Recycling
Am Ende der Lebensdauer (Modul D) – außerhalb der Systemgrenzen
Modul D betrifft Stoffströme, die eine neue Funktion/Lebensdauer erreicht haben und daher nicht mehr als Abfall gelten.
Beispiele:
- Verbrennung von Materialien, die in der Fernwärme, der Stromerzeugung und anderen industriellen Prozessen zu nutzbarer Energie werden. Diese exportierte Energie ersetzt die sonstige Energieerzeugung. Diese zweite Energieerzeugung kann in Modul D abgeleitet werden.
- Anstelle von neuen Rohstoffen können recycelbare Materialien wie Kunststoffe und Metalle in neuen Produkten verwendet werden. Die Gewinnung und Aufbereitung solcher Materialien kann in Modul D abgeleitet werden.